Mittwoch, 22. Juni 2011

Kirchzarten, Blackforest Ultra, 20.6.2011: Ein Marathon im Hagel, Sturm und Regen

Von der Homepage des Ultra Bike Marathons:

Hart, härter - ULTRA Bike Marathon 2011

Ausgerechnet die 14. Rekordauflage des Black Forest Ultra Bike Marathon in Kirchzarten erwies sich am heutigen Sonntag als die extremste aller Zeiten: Denn die 4.779 Starter - 5.174 waren gemeldet - erwartete die wohl fiesesten Umstände: Hagelschauer sorgten in Bärental/Altglashütten für teilweise schneebedeckte Abschnitte. Dazu Temperaturen von gerade mal vier Grad Celsius. Obendrein noch ein heftiger, böiger Wind. Der Schwarzwald zeigte den Teilnehmern des größten Mountainbike-Marathons in Mitteleuropa zum allerersten Mal seine ganz brutale Seite…
Ja das war ein Wetterchen. Das vergisst man nicht so schnell.

An sich fing der Tag relativ vielversprechend an. Das Wetter sollte passabel werden. Nur hie und da ein Regenschauer. 18Grad. Allerdings starker Wind. Also Beinlinge, Armlinge Windstopper. Regenjacke in Reserve. Kein Grund um weitere Regenkleidung oder gar warme Sachen auf die 126km mit 3150hm mitzunehmen. Hahaha. Ich hätte nicht falscher liegen können.

Powder war auch angereist. Sein Lizenzstatus und der damit verbundene erste Startblock sollte ihm diesmal einen Logenplatz für die bevorstehenden Wetterkapriolen bescheren. Er startete ca. 30min vor mir und erlebte somit den stärksten der diversen Hagelschauer um wahrsten Sinn des Wortes hautnah.
Aber auch mich erwischte es hart. Nach ca. 1:30h begann es zu regnen und es sollte erst 1h vor dem Ziel zum ersten Mal wieder aufhören. Dazwischen lagen knapp 4Stunden Regen, Starkregen, Sturm, Hagel und Kälte. In den Abfahrten packte mich regelmässig unkontrollierbarer Schüttelfrost, meine Finger und Zehen spürte ich nicht mehr. An eine kontrollierte Fahrt die überfluteten, schlammigen Wege hinunter war nicht mehr zu denken.
Schnell war klar, dass es hier nur noch ums Durchhalten ging. In den Anstiegen konzentrierte ich mich aufs wieder warm werden und nicht aufs schnell fahren. Zeitweise waren die Fichten am Wegrand weiss vom Hagel und Graupel, man fuhr sogar durch Hagel. Fast wie im Winter, nur eben in pitschenassen Sommerklamotten.
Positiv zu vermerken ist lediglich, dass ich nicht gestürzt bin, durchgehalten habe und es im Ziel trocken war.
Im Zielraum traf ich Powder. Er war auch durchgekommen. 1 Stunden schneller.
Das eigentliche Highlight des Tages: Wir besiegelten per Handschlag bei der Trophy als Team zu fahren. Einfach genial.


Dienstag, 7. Juni 2011

Waldhaus Bike Marathon, So 5.6.2011: 1:45h Vollgas und Spass

Der Waldhaus Bike Marathon ist quasi ein "Sprint". 42km, nur 900hm - Vollgas von Anfang bis Ende.
Superstimmung und Riesengaudi.

Wie alle Rennen vor der Trophy war auch Waldhaus dieses Jahr als Trainingswettkampf gedacht. Ich hatte 2 Tage vorher einen meiner "Doppelschläge" absolviert und würde mit hochintensiven 1:45h plus irgendwas nochmal einen obendrauf setzen.

Vor und nach dem Rennen traf ich noch gute Bikekollegen. Das Wetter war optimal. Also los.

Das Rennen selbst verlief erstaunlich gut. Obwohl ich den Puls vergleichweise tief hielt, kam ich gut voran. "Tiefer Puls" ist bei diesem Rennen an sich ein Witz. Im Vorjahr hatte ich einen Durchschnittspuls von 162, dieses Jahr "nur" 155. Dies bei einer anaeroben Schwelle von 156.
In Waldhaus ist Windschattenfahren und Taktik, fast wie bei einem Strassenrennen, angesagt.
Das wurde mir fast zum Verhängnis. Am Ende eines Asphaltdownhills geht es scharf links auf Schotter weiter. Da kommt man mit knapp 50kmh den Berg runter und schneidet dann auf der Bremse scharf nach links. Genau in dem Moment spürte ich einen leichten Schlag an meinem Hinterrad, konnte aber normal weiterfahren. Hinter mir krachte es aber gewaltig. Offensichtlich hatte einer versucht mich innen zu überholen, hatte mein Hinterrad touchiert und war dann auf dem Schotter ausgerutscht. Da mehrere Streckenposten daneben standen, konnte ich direkt weiterfahren.
Im Ziel war ich mit einer Zeit deutlich unter 1:45 sehr zufrieden. Das hatte ich nicht erwartet.
So früh im Ziel konnte ich mir noch 2 der alkoholfreien Waldhausfreibiere genehmigen und anschliessend noch ein bleifreies Weizen mit den Kumpels zischen.
Ein schöner Tag mit einem kernigen Rennen.