Dienstag, 19. Juli 2011

Bad Goisern, Salzkammergut Trophy, A-Strecke, Sa 16.7.2011

Geschafft.
15:17:12
Beide wohlbehalten im Ziel.
Vielen Dank powder. Das fahren im Team haben mir viel geholfen. Und im letzten Teil im Flachen natürlich auch der Windschatten.
Und vielen, vielen Dank an seine Freundin für die tolle Betreuung.

Der Irre ist den Hallstätter Salzberg komplett hochgefahren!!!!
Den Berg muss man gesehen haben um diese Leistung einschätzen zu können. 35% Maximalsteigung. 30% im Schnitt. Und das nach 150km und mehr als 4000 Jehovas.
Das einzige Mal wo er vorausgefahren ist. Ansonsten ist er brav neben mir hergezuckelt.

Es hat riesigen Spass gemacht. Wobei für mich die letzen 4 Stunden ziemlich hart waren.
Jetzt duschen und mit den beiden essen.
Natürlich im schwarzen Strecke-A-Finisher-Trikot.

Aber von Vorne:

In der Nacht hatte es noch ziemlich geregnet. Die Strassen im Dorf waren um 4:30 nur halb abgetrocknet.
Es war schon etwas surreal sich im Dunkeln (kurz) warmzufahren.
Mit 12Grad waren die Temperaturen ok und die Morgendämmerung enthüllte einen nur noch teilweise bewölkten Himmel. Das Wetter sollte ideal werden. Da hatten wir riesiges Glück.
Im Startblock trafen wir uns und powders Freundin machte das Vorher-Foto. Die Nervosität war bei allen gross. Was würde dieser Tag wohl bringen.
Punkt 5:00 dann endlich der Startschuss und im Halbdunkel schlängelten wir uns durch Bad Goisern und in den ersten Berg.
Bei mir stimmten Puls und "Steigwert" gut zusammen. Ich hatte mir ja extra eine Suunto-Uhr mit Steiganzeige gekauft.
Ich war gespannt auf die erste Zwischenzeit oben auf dem ersten Berg. Würden wir Vorsprung auf die feinstzisselierte und zigfach überarbeitete Marschtabelle haben oder von Anfang an einem Rückstand hinterherhecheln.
Dann nach 40min der erste Dämpfer, der uns auf die Schwierigkeiten dieser Strecke einstimmte. Ein ekliger Karrenweg bergauf mit dicken, glitschigen Felsen und Wurzeln. Der zwang alle immer wieder aus dem Sattel und vor uns machte einer den ersten Abgang des Tages. Das konnte ja heiter werden. Alles pitschepatsche nass, schlammig und extrem rutschig.
Nach ein paar hundert Metern war die Passage vorbei und den Rest der ersten 850hm ging es auf normalem Schotter hoch. Oben dann die Erleichterung: 3min Vorsprung. Die Marschtabelle half uns auch später viel. Die ersten 10 Stunden hatten wir immer leichten Vorsprung und wussten die ganze Zeit, dass wir auf Kurs waren.
Auf Schotter 450hm runter und wieder 300 hoch an der Hütteneckalm vorbei ging es in den ersten langen teilweise technischen Downhill. Gleich nach der Hüttenechalm kam die erste 400m lange Wurzel/Felsenpassage des Tages. Es sollten noch viele kommen. Mal länger mal kürzer. Aber alle waren extrem glitschig und meist habe ich brav geschoben. Nur nicht stürzen. Schon das zu Fuss nach unten schlittern war spannend genug. Natürlich war powder da immer schneller. Aber angeblich musste er nie lange auf mich warten.
Hier kam auch das erste körperliche Ausrufezeichen. Übermotiviert wollte ich die Passage so schnell wie möglich runter rutschen/rennen und es begann prompt in den Oberschenkelvorderseiten zu krampfen. Ab dann war ich beim runterschieben betont vorsichtig und hatte ab dann, auch dank Flatters Zauberessig, keinerlei Krampfprobleme.
Dann kamen zwei lange Trailstücke vor und nach der ewigen Wand. So früh am Morgen noch sehr matschig aber mit etwas Vorsicht gut fahrbar. Später am Tag, als wir nochmals da durch kamen war es viel einfacher.
Die Ewige Wand selbst (ein in eine senkrechte Felswand geschlagener Wanderweg) ist langweilig.
Unten im Tal (6min Vorsprung) wartete powders Freundin das erste Mal auf uns. Das erste Mal wurde ich in einem Rennen betreut und verwöhnt. Neben der eigenen Nahrung, die man kennt und die der Magen verträgt, ist der psychologische Effekt immens. Gerade in der 2. Rennhälfte.
Von km 32 bis 110 ging es auf die zweite 2 1/2-mal so lange Runde mit 2100hm verteilt auf 4 lange Anstiege. Teilweise sehr steile Bergaufstücke mit ein paar Schiebepassagen. Bergab immer wieder harte Trails. Vor allem der lange - der Rettenbachtrail - war auf ca 500m ein tolle Bergabklettertour. Ein paar andere wollten das fahren und legten sich prompt ab.
Zum Schluss wieder der Downhill ab Hütteneckalm. Bei der zweiten Passage der Ewigen Wand, gemäss Marschtabelle die Hälfte der Strecke, hatten wir mit 7:29h 6min Vorsprung - Wir können es schaffen!!! Das baute auf. Zumal ich am letzen langen 900Jehova-Anstieg schon kämpfen musste. Das erste Mal musste ich den Puls abfallen lassen. Die zweite Hälfte würde im Kopf entschieden werden und die paar Minuten Vorsprung halfen ungemein.
Unten wartete powders Freundin schon wieder in Weissenbach, das wir insgesamt 3-mal passierten. Nämlich nochmals nach einer "kleinen" 20km Runde. Allerdings mit 600Jehovas und dem zweiten langen Felsen/Wurzeltrail, dem Jochwandtrail. Auch hier haben alle im Wesentlichen geschoben.
Unten bei der dritten Passage in Weissenbach (noch 2min Vorsprung) verabschiedeten wir uns von unserer tollen Betreuerin. Es ging auf die lächerliche Schlussrunde (82km, 2000hm) auf dem sie uns nicht mehr treffen konnte. Dachten wir.
25, fast flache, Überführungskilometer brachten uns den Hällstättersee entlang zum grossen Finale dem Hällstätter Salzberg, der Rossalm und als Schlussanstieg zur Schäferalm hoch. Im Windschatten von powder konnte ich mich immer wieder etwas erholen. Wir liessen es relativ ruhig angehen. Viele Zuschauer sassen in ihren Gärten oder am See und feuerten einen an. Bei km148 erreichten wir den Verpflegungsposten am Strandbad Obertraun. Nur 5min Rückstand auf die Marschtabelle. Wir würden es schaffen und die Moral und Laune waren sehr gut.
Unten am Salzberg passierten wir einen Fahrer, der dort tatsächlich seine, im Rucksack mitgeschleppten, Laufschuhe im Tausch gegen die Bikeschuhe montierte. Sachen gibts.
Der Salzberg ist schon der Hammer. Die untere Hälfte der 540Jehovas, führt auf einem schmalen Wanderweg in Serpentinen hoch, die langsam immer steiler werden. Powder feuerte mich immer wieder an und so schaffte ich es fahrend bis auf die letzten beiden Kehren.
Das war schon sehr steil. Danach ging es auf Asphalt und ein Wiesenpassage kerzengerade in der Falllinie das hier beginnende, etwas "flachere" Hochtal hoch. Ohne Serpentinen waren es teilweise mörderische 35%. Oben kam mir powder entgegen. Er hatte eine Fahrer nach mir gefragt. "Grauer Helm, rotes Trikot?" - "Ja der steht mit Kettenriss unten.". Zum Glück war das ein anderes - bedauernswertes - armes Schwein.
Ab jetzt war es reine Kopfsache. Der Magen wollte nicht mehr und es war ein Balanceakt zwischen Unterzuckerung und Kotzen. 300m tiefer an der nächsten Verpflegungsstelle gab es Cola nur aus der Flasche. Der Depp hatte die Kohlensäure nicht rausgelassen.
Im Nachhinein hätte ich ab hier mit fester Nahrung beginnen sollen. An der letzten Verpflegung habe ich ein Stück Brot gegessen und der Magen hat sich sofort beruhigt.
Zur Rossalm hoch habe ich dann nur noch 2/3 der Anfangssteigleistung gebracht. Am letzten Berg nur noch etwas mehr als die Hälfte. Der Puls ging selten über 135. Es war richtig hart. Ich war zwar schneckenlangsam, aber hatte nie das Gefühl komplett auszufallen. Der Körper war quasi im stabilen Notbetrieb. Mit fester Nahrung im Magen hätte ich normal Trinken können und wäre dort wesentlich besser hochgekommen.
Die ganze Zeit war "nicht ankommen" nie in meinen Gedanken. Im Team fahren ist viel einfacher. Natürlich vor allem dann wenn der Partner stärker ist und einem am Ende Windschatten gibt.
Die letzten Schotterabfahrten gingen auch nicht mehr so gut. Das Bremswaschbrett vor den Kurven tat, vorallem in den Handgelenken und den Rippenenden höllisch weh. Ausserdem hatte ich Schiss vor Erschöpfung einen dummen Fahrfehler zu machen und mich abzulegen.
Nach der vorletzten Abfahrt und kurz vor dem vorletzten Kontrollpunkt stand plötzlich powders Freundin am Wegesrand. Sie war erst 20km mit dem Auto und dann noch ein Stück mit dem Bike uns entgegengefahren. Unglaublich wie einen sowas aufbaut.
Wie gesagt habe ich den letzten Berg langsam aber beharrlich gemeistert. Aber diesen lächerlichen Kackberg werde ich bis an mein Lebensende hassen.
Dort schob vor uns einer und irgendwann überholten wir ihn. Der war wirklich komplett am Ende. Hoffentlich hat er es geschafft. Er wurde von einem der Betreuer auf E-Bikes begleitet. Die haben wir in den letzen beiden Anstiegen mehrmals gesehen. Der hat ihn angesprochen und motiviert. Eine tolle Sache.
Nach der Runtergeeiere nach Gossau inkl. obligatorischen, fiesen Gegenanstiegen kamen wir mit "nur" 20min Rückstand auf die Marschtabelle und 50min Vorsprung auf Kontrollschluss am letzten Kontrollpunkt und Verpflegungsposten in Gossau an. Hier gab Cola aus Bechern - ohne Kohlensäure und warm - eine kulinarische Offenbarung. Ich glaube ich hab 5 volle Becher reingekippt und ein Stück Brot gegessen. Danach ging es wieder besser.
Noch 20km bergab und flach mit 3 Hügelchen mit 150hm dazwischen war die euphorische Schlussstrecke. Das war schon geil.
Die Schlussschleife 5km kreuz und quer um und durch Bad Goisern waren dann der Hammer.
Im Ziel musste ich mich schon ziemlich zusammenreissen. Heulsuse eben.
Umarmungen, Glückwünsche, das obligate Nachherfoto - Geschafft.
Nach der Bikewäsche dann der emotionale Epilog. Das Abholen des schwarzen Strecke-A-Finisher-T-Shirts. Ich habe erwachsene Männer gesehen die ihr Shirt geküsst haben und wie kleine Jungen am ersten Schultag gestrahlt haben. Ich auch.
Abends frassen wir mit anderen Bikern eine Pizzeria leer. Erst Spaghetti und dann Pizza? Ja. Zwei Pizzen nacheinander? Ja.
Geschlafen habe ich sehr gut. Das Aufstehen war allerdings etwas mühsam. Obwohl, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt.

Schön war's. Beide ohne Blessuren (obwohl der Hintern von Powder glaube ich ziemlich gelitten hat). Es war mir eine Freude und Ehre mit Powder fahren zu können und gemeinsam unser beider Saisonhöhepunkt zu erleben.

Die 2 Wochen vor der Trophy: Unsicherheit und Selbstzweifel

Das Warten in den letzten 2, fast trainingsfreien Wochen vor der Trophy war hart.

Den ganzen Winter über mehr als 20Wochenstunden trainiert. 3 Trainingslager, mehrere Trainingswettkämpfe und schwere Doppeleinheiten.
Aber auch 2 Wettkämpfe gestrichen, schlechte Wettkämpfe mit Krämpfen und schlechten Zeiten. Das Zielgewicht nicht erreicht.
Würde das reichen?
Verdammt 15h, 210km über 7000hm. Wie kann man so vermessen sein?
Was mir viel half, war der Austausch mit Powder. Aber der war auch aufgeregt und unsicher. Obwohl der doch so viel stärker war. Also würde ich erst recht schlapp machen.
Das bisschen Training das noch erlaubt war reichte auch nicht um sich die Nervosität aus dem Leib zu radeln.
Schlimme, endlose 2 Wochen.
Und natürlich die Wettervorhersage. Meine Güte sieht die schlecht aus. Schnell noch 2.25 Reifen bestellen und aufziehen. Und 4 Wettersites gleichzeitig hypnotisieren.
Endlich am Mittwoch nachmittag, 13.7.2011 ging es nach Bad Goisern. Noch 3 Tage.
Den Donnerstag verbrachte ich mit einer Wanderung den Jochwandtrail hoch. Den runterzufahren sah unmöglich aus. Na toll. Das Carboloading begann. Vitargo, Pasta, Brot.
Freitag dann ein kurzer Warmup. Der Puls und die Steigleistung stimmen. Weiter essen, essen, essen. Die Muskeln sind dick und spannen.
Nachmittags kommt Powder mit Freundin. Man trifft andere Biker auf der Expo. Wir erhalten noch wertvolle Hinweise über schwierige Streckenabschnitte.
Und es beginnt zu regnen. Scheisse. Aber die Wettervorhersage für Samstag ist gut.
Abends früh ins Bett, ohne Chance auf Schlaf. Der Tag X ist da.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Die Doppelschläge als Langstreckenvorbereitung

Neben den, eher wenig motivierenden Trainingswettkämpfen, konzentrierte ich mich darauf möglichst oft an zwei aufeinanderfolgenden Tagen eine harte Bergtrainingseinheit plus eine lange Rennradeinheit zu kombinieren. Ziel war es überlange Belastungen zu trainieren wie sie bei normalen Marathons nicht auftreten. Nur so konnte ich mich für die 15Stunden der Trophy wappnen - dachte ich.

Als Trainingsberge kamen der Wildspitz und die Rigi in Frage, da ich hier einerseits mehr als 1000hm lange Anstiege fahren, beide Berge kombinieren und die Anfahrt per Bike bewerkstelligen konnte.
Als Rennradrunde wählte ich jeweils meine lange Standardrunde, die stark koupiert ca. 180km mit 2000hm lang war. Mit der Belastung des Bergtrainings vom Vortag, konnte ich in der Rennradrunde, vorallem im langen Schlussanstieg, meine Grenzen recht gut ausloten. Ich spürte, dass ich zwar langsamer wurde, aber selbst nach kummulierten 14 Stunden immernoch Druck aufs Pedal brachte.

Besagte Doppelschläge fanden am 28.,29.5/2.,3.6./25.,26.6. und 2.7.(Goldrace),3.7 statt.
Zweimal fuhr ich 2*Wildspitz plus Rigi, zweimal "nur" einen Zweispitz. Jeweils die Uphills im "Trophypuls", was mir ein recht genaues Gefühl für das Leistungsvermögen während der ersten 8 Stunden der Trophy vermittelte.
Zwischen den Anstiegen verpflegte ich mich wie üblich an der Tankstelle oder der Migros in Goldau. Die dachten sich sicher ihren Teil, wenn ich an einem Tag bis zu 4 mal auftauchte und Apfelsaft, Eistee und Kekse in Massen vernichtete.
Als Training war das Ganze interessant. Als Tour öde. Alles für die Trophy.

Letzendlich waren es diese Doppeltrainingseinheiten, welche mir eine gewisse Zuversicht für die anstehende Trophy gaben.

Dienstag, 5. Juli 2011

Schleitheim, Goldenrace, 2.7.2011: Neue Strecke, unsichere Bilanz

Das Goldenrace in Schleitheim bin ich schon oft gefahren.
Diesmal war die Strecke komplett neu. 83km, ca. 2500hm, meist Schotter. Aber immer wieder Wurzeltrails und steile Wurzelabfahrten.
Das Wetter war optimal. Ich wollte diesmal voll fahren. Hoffentlich ohne Krämpfe.
Aber irgendwie kam ich nicht auf Touren. Der Puls stimmte, keine Krampfgefühle, ich konnte bis ins Ziel nach 4:20 noch über die Schwelle gehen. Aber ich spürte, dass die Leistung nicht ganz stimmte.
Die Auswertung sollte dies bestätigen. Ca. 5% weniger "Steigleistung" als erhofft und eine etwas entäuschende Zeit. Offensichtlich machte das ganze Langstreckentraining auf "kürzeren" Distanzen und Fahrten im EB-Bereich langsam. Man kann halt nicht alles haben.
Allerdings war der neuen Kurs wirklich gut. Viel mehr Trails, sehr steile Aufstiege und tolle Abfahrten.
Am nächsten Tag kam noch eine lange RR-Einheit in der ich nochmal alles gab und am Ende fast vom Rad kippte.
Damit war die eigentliche Trophyvorbereitung beendet.
Das lange Warten und Zittern begann.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Kirchzarten, Blackforest Ultra, 20.6.2011: Ein Marathon im Hagel, Sturm und Regen

Von der Homepage des Ultra Bike Marathons:

Hart, härter - ULTRA Bike Marathon 2011

Ausgerechnet die 14. Rekordauflage des Black Forest Ultra Bike Marathon in Kirchzarten erwies sich am heutigen Sonntag als die extremste aller Zeiten: Denn die 4.779 Starter - 5.174 waren gemeldet - erwartete die wohl fiesesten Umstände: Hagelschauer sorgten in Bärental/Altglashütten für teilweise schneebedeckte Abschnitte. Dazu Temperaturen von gerade mal vier Grad Celsius. Obendrein noch ein heftiger, böiger Wind. Der Schwarzwald zeigte den Teilnehmern des größten Mountainbike-Marathons in Mitteleuropa zum allerersten Mal seine ganz brutale Seite…
Ja das war ein Wetterchen. Das vergisst man nicht so schnell.

An sich fing der Tag relativ vielversprechend an. Das Wetter sollte passabel werden. Nur hie und da ein Regenschauer. 18Grad. Allerdings starker Wind. Also Beinlinge, Armlinge Windstopper. Regenjacke in Reserve. Kein Grund um weitere Regenkleidung oder gar warme Sachen auf die 126km mit 3150hm mitzunehmen. Hahaha. Ich hätte nicht falscher liegen können.

Powder war auch angereist. Sein Lizenzstatus und der damit verbundene erste Startblock sollte ihm diesmal einen Logenplatz für die bevorstehenden Wetterkapriolen bescheren. Er startete ca. 30min vor mir und erlebte somit den stärksten der diversen Hagelschauer um wahrsten Sinn des Wortes hautnah.
Aber auch mich erwischte es hart. Nach ca. 1:30h begann es zu regnen und es sollte erst 1h vor dem Ziel zum ersten Mal wieder aufhören. Dazwischen lagen knapp 4Stunden Regen, Starkregen, Sturm, Hagel und Kälte. In den Abfahrten packte mich regelmässig unkontrollierbarer Schüttelfrost, meine Finger und Zehen spürte ich nicht mehr. An eine kontrollierte Fahrt die überfluteten, schlammigen Wege hinunter war nicht mehr zu denken.
Schnell war klar, dass es hier nur noch ums Durchhalten ging. In den Anstiegen konzentrierte ich mich aufs wieder warm werden und nicht aufs schnell fahren. Zeitweise waren die Fichten am Wegrand weiss vom Hagel und Graupel, man fuhr sogar durch Hagel. Fast wie im Winter, nur eben in pitschenassen Sommerklamotten.
Positiv zu vermerken ist lediglich, dass ich nicht gestürzt bin, durchgehalten habe und es im Ziel trocken war.
Im Zielraum traf ich Powder. Er war auch durchgekommen. 1 Stunden schneller.
Das eigentliche Highlight des Tages: Wir besiegelten per Handschlag bei der Trophy als Team zu fahren. Einfach genial.


Dienstag, 7. Juni 2011

Waldhaus Bike Marathon, So 5.6.2011: 1:45h Vollgas und Spass

Der Waldhaus Bike Marathon ist quasi ein "Sprint". 42km, nur 900hm - Vollgas von Anfang bis Ende.
Superstimmung und Riesengaudi.

Wie alle Rennen vor der Trophy war auch Waldhaus dieses Jahr als Trainingswettkampf gedacht. Ich hatte 2 Tage vorher einen meiner "Doppelschläge" absolviert und würde mit hochintensiven 1:45h plus irgendwas nochmal einen obendrauf setzen.

Vor und nach dem Rennen traf ich noch gute Bikekollegen. Das Wetter war optimal. Also los.

Das Rennen selbst verlief erstaunlich gut. Obwohl ich den Puls vergleichweise tief hielt, kam ich gut voran. "Tiefer Puls" ist bei diesem Rennen an sich ein Witz. Im Vorjahr hatte ich einen Durchschnittspuls von 162, dieses Jahr "nur" 155. Dies bei einer anaeroben Schwelle von 156.
In Waldhaus ist Windschattenfahren und Taktik, fast wie bei einem Strassenrennen, angesagt.
Das wurde mir fast zum Verhängnis. Am Ende eines Asphaltdownhills geht es scharf links auf Schotter weiter. Da kommt man mit knapp 50kmh den Berg runter und schneidet dann auf der Bremse scharf nach links. Genau in dem Moment spürte ich einen leichten Schlag an meinem Hinterrad, konnte aber normal weiterfahren. Hinter mir krachte es aber gewaltig. Offensichtlich hatte einer versucht mich innen zu überholen, hatte mein Hinterrad touchiert und war dann auf dem Schotter ausgerutscht. Da mehrere Streckenposten daneben standen, konnte ich direkt weiterfahren.
Im Ziel war ich mit einer Zeit deutlich unter 1:45 sehr zufrieden. Das hatte ich nicht erwartet.
So früh im Ziel konnte ich mir noch 2 der alkoholfreien Waldhausfreibiere genehmigen und anschliessend noch ein bleifreies Weizen mit den Kumpels zischen.
Ein schöner Tag mit einem kernigen Rennen.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Bad Wildbad, So 22.5.2011: Verhaltenes Rennen mit Flatters Wunderessig

Nach einer intensiven Trainingswoche stand eine Woche nach dem Fehlstart von Offenburg schon das nächste Rennen an: Bad Wildbad.
Vom Teammate Flatter hatte ich den Tipp bekommen mir etwas Apfelessig gegen die Krämpfe in die Trinkflasche zu mischen. Ich hatte in der Trikottashce eine kleine Trinkflasche mit einer Mischung aus Gel, Essig und Salz. Wenn man dran glaubte, schmeckte das Zeugs garnicht so schlecht.
Die Strecke war ein, teilweise technischer, Rundkurs, der 3 mal zu durchfahren war.
Ich hatte mir fest vorgenommen diesmal den Puls unten im Langstreckenbereich zu behalten und das Rennen wirklich als Trainingswettkampf durchzuziehen.
Das gelang bestens. Anfangs der letzten Runde fühlte ich mich noch frisch und forcierte nun etwas.
Die Abfahrten waren zum Teil ziemlich verblockt und die Teilnehmer der Kurzstrecke flogen links und rechts an einem vorbei. Allerdings teilweise auch ganz schön auf die Fresse. Oder sie fingen sich einen Platten ein. Eine lange Moorwiesenpassage kostete einige Körner und nasse, tückische Schlammabfahrten bremsten einen aus. Auch uphill wurde man streckenweise über harte Wurzeltrails gejagt.Insgesamt ein erstaunlich anspruchsvoller und abwechslungsreicher Kurs, den ich gerne wieder mal fahren werde.
Die Zeit war mir an sich nicht so wichtig.
Um so überraschter war ich, als ich als AK Dritter (von 5 - wow) zur Siegerehrung aufgerufen wurde.

Dienstag, 17. Mai 2011

Offenburg, So 15.5.2011: Fehlstart in die Saison: Krämpfe beim WOMC

Ziemlich übermotiviert traf ich am Sonntag 15.5.2011 frühmorgens in Offenburg zum WOMC ein.
Powder mit Freundin ist auch gekommen und gemeinsam fahren wir uns warm.
Das Rennen und die Strecke kenne ich von früheren Teilnahmen recht gut.
Nichts spektakuläres aber als Saisonstart bestens geeignet. 84km mit 2560hm liegen vor uns.
Powder startet aus dem SchickiMicki-Lizenzblock.
Wir Normalsterbliche gehen mit etwas Rückstand auf die Jagd.
Anfangs läuft alles prima. Allerdings erwischen mich bereits nach 2:30 Krämpfe, die mich den Rest des Rennens begleiten sollten.
Die letzen 1:30h kann ich die Anstiege nur noch im verkrüppelten Wiegetritt bewältigen und verliere viel Zeit.
Dementsprechend schlecht sind am Ende auch die 4:32.
Kompletter Fehlstart. Frust. Verunsicherung.

Mittwoch, 13. April 2011

Das Bike ist bereit für die Saison

Mein Marathonbike hat eine Verjüngungs- und Schlankheitskur erfahren und ist nun bereit für die 2011er Saison und vor allem für die Trophy.
Das Bike ist nun 10% leichter und durch die neue Gabel funktionell deutlich verbessert.
Wenn das beim Fahrer nur auch so einfach wäre.

Bergtraining: Wildspitz, Zwei-Drei-Vierspitz

Neben den Vorbereitungsmarathons und dem 400km Brevet werde ich mich nach den Osterferien mit gezieltem Bergtraining vorbereiten.
Ich werde dazu den 1000hm Anstieg hoch zum Wildspitz nördlich von Goldau nutzen.
Der Anstieg ist auf dem Foto im rechten Teil.

Am 2.4. habe ich bereits einen "Zweispitz" gefahren. Also zweimal den Wildspitz hoch. Die An- und Abfahrt war jeweils über den Zugerberg. Zusammen 3500hm, eine halbe Trophy.


Da der Nordhang noch voll Schnee war, musste ich auf derselben Strecke, also dem oben abgebildeten Südhang, wieder runter.

Im Mai und Juni habe ich je einen "Dreispitz" geplant. Im Juni eventuell sogar als "Vierspitz".
Das wären dann zusammen mit dem Zugerberg zum Vor- und Nachglühen 5500hm.
Dann kann ich die Abfahrt über den Nordhang nehmen, die etwas Abwechslung und einigen Trailspass in die ganze Übung bringt.

Das Problemkind Gewicht

Der Verlauf meines Gewichts seit letztem Herbst ist an sich vielversprechend - bis auf die letzten Wochen.


Das Ziel sind 75kg bzw. BMI 21 für die Trophy.
Ich war schon unter 77 und durchbreche gerade wieder 78 nach oben.
Mein Ziel ist nun beim Saisonstart WOMC am 15.5. mit deutlich unter 77kg anzutreten und die 75kg zum Blackforest Ultra am 19.6. erreicht zu haben.

Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach .... oder so ähnlich.

Steigerung der Intensität durch Intervalleinheiten

Nach dem Malle-Rennrad-Trainingslager mit Schwerpunkt GA2-Bergtraining, habe ich in den letzten Wochen die Intensität mit Intervall- und Sprinteinheiten im Spitzenbereich deutlich gesteigert.

No pain, no gain - oder auf holländisch: pijn is fijn.

Aber ehrlich gesagt: ich hasse es.

Ab der Ergospiromertrie vom 3.3. habe ich 4 Blöcke à 3-4 Tage Maximalbereichsintervalle und Maximalsprints trainiert.
Die Intervalle variierten zwischen 2min und 30sec bzw. 400-600W. Diese habe ich praktisch alle auf dem Ergometer gefahren.
Die Maximalsprints sind nur auf dem Bike umsetztbar. Ich habe jeweils kurze Rampen zu Antritten mit maximalem Krafteinsatz und 10-25sec Dauer genutzt. Sehr anstrengend.
Eine typische Woche sah dann so aus:

1. Tag: 2 Einheiten 6*2min SB bei 400-350W auf dem Ergo
2. Tag: 2 Einheiten 12*1min SB bei 400W auf dem Ergo
3. Tag: 2 Einheiten (Arbeitsweg) auf dem Bike mit ca. 10 Maximalsprints von 10-25sec Dauer
4. Tag: Lange RR Einheit mit GA2 am Berg
Danach 2 Tage REKOM bzw. Ruhe

Ab Ostern trainiere ich nochmal 2 Wochen auf dem RR in Holland. Neben langen Einheiten bis 300km steht Sprinttraining auf dem Programm. Maximalsprints bis 30sec und Langsprints bis 1min.
Bis auf die 300km Runde, die ich nach einem Ruhetag angehen möchte, werde ich die Langstrecke "vorgeglüht" durch mindestens 2 Tage Sprinttraining angehen.

Vorher wird es noch einen Intensivblock von 2-3Tagen auf dem Ergometer geben.

Danach steht am 15.5. schon der Saisonstart in Offenburg an. Ab dann wird der Schwerpunkt der Intensivblöcke auf Berganstiege im GA2 bzw. EB-Bereich liegen.

Erfolgreicher Abschluss des Winterpokals am 27.3.2011

Unser Team hat den IBC Winterpokal gewonnen!!
winterpokal

Ich selbst habe mich auch ganz gut plaziert.
winterpokal

Wichtig für die Trophy-Vorbereitung ist die Steigerung des Trainingsumfangs um mehr als 25%. Da war der WP als Motivationshilfe sehr nützlich.

Leistungsdiagnostik vom 3.3.2011

Nach langer Pause versuche ich die letzten Wochen nachzudokumentieren ....

Am 3.3. hatte ich eine Ergopsirometrie. Die Ergebnisse waren sehr zufriedenstellend.



Mein sekundäres Leistungsziel "300W an der anaeroben Schwelle" habe ich damit bereits erreicht. Dies gilt es nun zu halten und die Langzeitausdauer auszubauen.
Den Test habe ich (zu) früh bei 370W abgebrochen. Im Juni mache ich nochmals eine LD und werde dann versuchen länger durchzuhalten.
(Die max. Sauerstoffaufnahme des alten Tests vom 20.11.09 ist eine Fehlmessung - leider).

Dienstag, 12. April 2011

RR Training in NL


Ende April, Anfang Juni war ich 2 Wochen in NL in der Nähe von Appeldoorn.
Neben einigen Familienaktivitäten standen diese 2 Wochen ganz im Zeichen der Trophyvorbereitung. Und zwar auf dem Rennrad. Das heisst lange gleichmässige Belastungen.
Während der gesamten Zeit wehte ein strammer Ostwind, der für die entsprechenden Widerstände sorgte. Zwischendurch streute ich immer wieder EB-Enheiten und SB-Brückesprintserien ein.
Acht Einheiten mit 1125km und 47 Sattelstunden konnte ich realisieren.
Link
Am schönsten war die Runde um die südliche Hälfte des Ijsselmeer, dem durch den Houtribdijk abgetrennte Markermeer. 230km in 9h führten durch das Hafengebiet Amsterdams. Starke N- bis NO-Wind machte die Strecke von dort bis Enkhuizen zum Kraftakt. Dafür war die Strecke über den Houtribdijk ein Husarenritt mit einem 40er Schnitt.

Sonntag, 20. Februar 2011

Fazit meiner Woche Malle.

In Zahlen:

in 8 Tagen (heute ist ja nix)
49 Sattelstunden
1015km
14125Jehovas
1:35h EB
11:25 GA2
21h GA1

Ausser am Montag konnte ich das fahren was ich mir vorgenommen hatte. Natürlich musste ich von Tag zu Tag entlang der Wettersituation planen. Aber die Grobstruktur stimmte. Am Anfang 1-2 Tage Intervalle, Flachetappe und in der zweiten Hälfte Kraftausdauer. Der Doppelschlag am Ende war ein schöner Abschluss.
Das Wetter war OK. Durch die Berge, den Wind und die tolle Landschaft wurde es nie langweilig.
Eine tolle Woche.
Aber eine Woche alleine reicht auch. Ich bin froh wieder zu meiner Familie zurück zu können.
2 Wochen wäre für mich nur mit Anhang sinnvoll. Aber dafür habe ich die Hollandferien. Weniger intensiv und mit Familientagen durchmischt. Ende April dann wieder.

Samstag, 19. Februar 2011

Trainingslager Malle, Tag 8, Die Alcuida-Aufi-mues-i Tour

Nach dem Pflichtprogramm gestern, der Flachetappe vom MTB-Kollegen, kam heute die Kür.
Die Trainingsidee war die mit der Vorbelastung von gestern Kraftausdauer in langen Anstiegen zu trainieren. Puls in dem Bereich den ich mir für die Trophy vorstelle. Das ist unteres GA2. Meine aerobe Schwelle ist 135 und mein Zielpuls war heute 140.
So konnte ich einerseits einen langen Marathon simulieren und andererseits feststellen ob der Zielpuls ok, zu hoch oder zu tief war.
Lange Anstiege mussten her. Also sa Calobra und der Puig von Soller her. Die Küste mit Meerblick war dann, bei aller Fokussierung aufs Training, auch noch was fürs Auge.

Die Alcuida-Aufi-Mues-i (Aufi, der Berg ruft) Tour war geboren.

Hier die Streckenskizze


Die Anfahrt über Pollenca und Kloster Lluc bis Abzweig nach sa Calobra kennen wir ja nun inzwischen. Nach sa Calobra geht es kurz vor dem ersten der beiden Seen nach links oben (NW). Unten angekommen habe ich zur Nachbarbucht Cala Tuent hinüber gewechselt . Das sind nicht mal 100hm extra und die Bucht ist ruhig und ohne Touristen. Ich glaube ein Geheimtipp. So wie ich das gesehen habe gibt es abgelegen und oberhalb der Bucht ein Restaurant. Auf dem letzten Bild links oben. Sonst nichts.




Danach ging es über den Höcker zurück und dann in den ersten langen Anstieg hoch zur Abzweigung und dann weiter hinauf zum Puig Major. Runter nach Soller. Wendepunktfoto

Kehrt, Marsch. den Puig wieder hoch. Der längste Anstieg des Tages (830hm). Runter an den beiden Seen vorbei und nochmal runter nach sa Calobra. Bevor ich mich zum zweiten Mal in den Abgrund nach sa Calobra runterstürzte - es waren natürlich keine andere Radfahrer mehr unterwegs - musste ich an den Lehrsatz über chinesische Kriegskunst denken: Sun Tsu rät: "Bringe deine Truppen in Situationen, aus denen es kein Entrinnen gibt, so werden alle um ihr Leben kämpfen. Es gibt dann nichts, was sie nicht erreichen können."
Wenn ich da unten in dieser Sackgasse, 45km vom Hotel weg und 30km von der nächsten Stadt weg, schlappmachen würde, dann würde es eine sehr teure Taxifahrt werden.
Wendepunktfoto

Und wieder hoch. Sun Tsu hatte recht.
Oben an der Weggabelung (Verzweigung wie der Schweizer sagt) steht ein Kiosk. Da bin ich heute 4mal vorbei gekommen und habe 2mal kräftig aufgetankt.
Als ich das vierte mal, bereits in der einsetzenden Dämmerung, vorbeikam hat der Wirt mich nur angelacht.
Dann wie gehabt an Lluc vorbei in die Abenddämmerung noch gut 1 1/2 Stunden zurück ins Hotel. So wie in Pollenca und Alcuida langsam die Lichter anggingen so gingen sie bei mir langsam aus. Wie auf Eiern bin ich nach fast 9:30h im Hotel angekommen.
Heute waren schon deutlich mehr Radfahrer unterwegs und ich habe tatsächlich die erste dieser berüchtigten 20Mann-Zweierreihen-AlleImGleichenRadveranstalterOutfit-Gruppen gesehen. Grauenhaft.
Dafür aber auch ein paar deutsche Nationalkaderfahrer im D-Nationaltrikot.
Und gestern, ganz vergessen zu erzählen, ist mir eine Merida-MTB-Teamfahrerin begegnet. Ich habe sie überholt (sie ist locker gerollt) und an einem Kreisel mussten wir nebeneinander kurz stoppen. Jedenfalls war das das brandheisseste und neuste Meridateambike und die Dame kam mir doch sehr bekannt vor. Ich habe es gerade nochmal gecheckt. Gunn-Rita Dahle Flesjå ist momentan die einzige Frau im Meridakader. Und ich könnte schwören sie war es auch.

Hier noch die Profile. Das über die Strecke ist ein fast perfektes Scherenschnittmuster. Nur die unterschiedlichen Abzweiger Cala Tuent versus sa Calobra stören.
Da Anstiege das Tagesziel war, ist die Strecke kürzer als gestern. Dafür sind die Höhenmeter etwas mehr.


Ich denk', ich glaub', ich muss morgen nicht schon wieder in die Berge. Zum Abschluss, Radrückgabe ist um 17:00, geht es nach Ausschlafen und Frühstück noch locker ins Flache.

Freitag, 18. Februar 2011

Trainingslager Malle, Tag 7, Alcuida King Plus Tour

Es folgt der Tourbericht der Alcuida_KingPlus. Plus? Ja, Plus.
Grundlage der Tour war der GPS-Track eines Bikekollegen.
Ich habe den, doch sehr künstlichen Schlenker, von Soller über Formalutx ausgelassen.
Dafür bin ich ab Lluc noch hoch zum Gorg Blau Stausee. Hätte es heute morgen nicht geregnet und wäre ich wie geplant um 8:00 anstatt um 9:10 auf dem Rad gewesen, dann hätte ich den Puig noch geschafft.
Aber auch so: KingPlus. Für die KingKong-Tour schlage ich entweder ab Lluc den Puig oder, noch schöner, sa Calobra vor. Muss toll sein in der Abendsonne.

Zur Tour. Hier die Streckenskizze.

Gefahren im Uhrzeigersinn. Alcudia liegt am östlichsten Punkt der Strecke (ganz rechts), an der Halbinsel.
Der Wurmfortsatz ist der Stich ab KlosterLluc hoch zum Stausee.
Zuerst ging es flach gegen starken Westwind den bekannten "Radwanderweg" ab Sa Pobla an Inca vorbei. Ein kleines Strässchen mehr oder weniger für Radfahrer reserviert. Da will ich in der Haupt-RR-Saison nicht langs. Durch Santa Maria durch, nun langsam ansteigend durch Esporles.
Dann der westliche Wendepunkt kurz hinter Esporles und dann hoch an Valdemossa vorbei.
Dort beginnt ein schönes Teilstück der Küstenstrasse bis Soller


Durch Deia, hier ein Blick auf einen neueren Teil

und dann nach Soller, das ich immernoch ausgesucht hässlich finde.

An der Tanke in Soller aufgetankt. Dort sind mir ein Pulk Holländer im Rabobank-Partnerlook begegnet. Die waren schneller, aber nicht so viel. Oben am Col de Soller standen sie noch als ich ankam.
Runter und links ab durch Bunyol Richtung Orient über dieses Pässchen

Durch Orient durch und wieder runter an Alaro vorbei.
Die Gegend um Orient fand ich jetzt nicht so prickelnd. Wo doch alle davon schwärmen. Sowieso finde ich die Meerseite der Tramuntanagebirges am Schönsten. Eben wegen dem Wechselspiel Meer-Berge.
Ab Alora weiter nach Caimari dem Einstieg in den langen Aufstieg vorbei an Lluc in Richtung Gorg Blau Stausee.
Schöne Abendstimmung aber ziemlich kalt (um 6Grad).



Dann zurüch über Lluc runter über Pollenca (ab da mit Licht) nach Port de Pollenca und ausrollen ins Hotel.
Hier das Profil über Zeit und Strecke


Es hat nicht für 3000hm gereicht. Dazu hätte ich zum Schluss den Puig komplett hochfahren müssen. Dafür war es aber schon zu spät.
Die Tour ist schön und lang. Aber für meinen Geschmack zu wenig Meer. Deshalb werde ich morgen den Küstenklassiker machen. Aber nicht im Landesinnere hinten flach runter und dann an der Küste wieder hoch, sondern an der Küste runter und wieder hoch. Wie weit muss ich noch sehen. Ideal wäre ganz runter bis Andratx. Schaumermal.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Trainingslager Malle, Tag 6, Cap Formentor

Heute wollte ich eigentlich nur meine frisch erworbenen Castelli-RR-Schwucken-Klamotten bei einer kleinen REKOM-Ausfahrt ausführen. Der Radladen "Bequi", vorne am grossen Kreisel, hat schöne Sachen und korrekte Preise.
Der modebewusste Herr im vollen Stösschen-Outfit (rot-weiss, ton in ton, bis hin zu den Handschuhen, ich sag' euch ....) also gaanz locker durch Port de Pollenca durch, die erste Steigung hoch und macht dieses Foto in Richtung SW von Port de Pollenca:

Haha, denkt der Schlauberger, der Wind kommt aus Westen, haha. Also erwischt es Alcuida während man sich Richtung Cap Formentor verzieht. Der Schlauberger fährt weiter und macht ein paar Bildchen von der schönen Gegend. Darf er ja. Ist ja REKOM. Stoppen für Foddos und Pinkeln erlaubt.



Was der rausgeputzte Depp allerdings ausser Acht lässt: Der Wind kommt aus SW, nicht aus W, und der Regen treibt gerade von hinten genau aufs Cap raus.
Das Cap-Foto wird dann sehr unentspannt im strömenden Regen aufgenommen.

Der Oberdepp hat zu alle dem auch noch das Geld vergessen, kann sich im Restaurant demzufolge nicht blicken lassen und muss sich neben dem Scheisshaus im Windschatten Schutz suchen. Dort ist es tatsächlich trocken.
Kurz darauf erscheint noch so ein armer Irrer, allerdings mit doppelt so dicken Beinen als ich. Riecht nach Kaderfahrer.
Als der wieder losfährt

Denkt der Riesenoberdepp: Was der kann, kann ich auch.
Also flugs den, ebenfalls neu erworbenen, Hauch von RR-Regenjäckchen übergeworfen, das trockene und geschützte Plätzchen verlassen und wieder losgefahren. Die normale MTB-Regenausrüstung inkl. wasserdichten Socken, Handschuhen und Überschuhen lag warm und trocken im Hotelzimmer.
Kurz nach diesem blitzgescheiten Entschluss kommt der Graupel - was sonst - heftig. Der Wetterspezialist disponiert flexibel um und verkriecht sich unter einen Baum am Wegesrand. Nach 10min geht es im angenehmen Landregen weiter. Kurz vor der Anhöhe mit der Abzweigung zum alten Leuchtfeuer wechselt der Regen wieder in starken Graupel. Der begossene Pudel verkriecht sich abermals unter einem Baum.
Im Dauerregen, durch tiefe, sehr tiefe Pfützen (der Spanier hat es nicht so mit Drainage im Strassenbau) geht es ins Hotel zurück die Schuhe trockenföhnen.

Am Ende waren es dann ca. 60km und 840hm in 3:15 Nettofahrzeit.

Morgen dann bei (angeblich) trockenem Wetter die Alcuida_King. D.h. früh raus.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Trainingslager Malle, Tag 5, Cala Rajada-Porto Cristo-Cala Figuera-Felanitx-Petra

Die heutige Tour war die Ostküste runter. Über Cala Rajada bis Cala Figuera. Dann nach Norden zurück zur Küstenstrasse und wieder nach Alcuida.


Trainingsziel war Grundlage als Verlängerung des Trainingsblocks.
Bildchen habe ich nur in Porto Cristo



und Cala Figuera geschossen.



Cala Figuera muss in der Urlaubssaison die Hölle sein. Ansonsten ganz hübsch.

Der starke (3-4bft) Westwind und die coupierte Strecke machte die Fahrt recht abwechslungsreich. Besonders die Seitenwindböen waren spassig.
Dafür waren die Rückewindpassagen geil.
Meine absolute Lieblingsbolzerstrecke auf Malle wurde dadurch noch weiter getunt. Es ist dies die 2. Hälfte der Strecke von Petra nach NNO hoch zur Küstenstrasse. Wellig bergab. Gerade so abfallend, dass man noch Druck machen kann ohne hohl zu treten. Auf dem Profil zwischen km 142 und 152. Man beachte die Geschwindigkeit. Sowas im Flachen treten können, das wärs.

Ausserdem fand ich das Teilstück zwischen Cas Concos des Cavaller und Felanitx ausgesprochen idyllisch. Kleine Nebenstrasse, guter Belag, Mauern links und rechts, kurvig und viele blühende Bäume.
Bisher bin ich immer die Hauptstrasse gefahren.

Morgen ist definitiv Ruhetag mit ein bisschen REKOM und viel Ausruhen.